Mit dem LOTUS-Club auf der Grand Prix Strecke des Nürburgrings Eine Runde auf dem alten Nürburgring Im Oktober fand unter Leitung des Lotus Super7 Clubs ein Freies Fahren auf der Grand Prix Strecke des Nürburgrings statt. Ein neuer Spider-Fan machte mich darauf aufmerksam. Das Startgeld betrug DM 180,- für vier Stunden. Einzige Bedingung ist die Mitgliedschaft im Lotus Club. Der Jahresbeitrag ist mit DM 60,- allerdings erschwinglich. Angenehmer Nebeneffekt ist die 6x im Jahr erscheinende Clubzeitung mit interessanten bisweiligen witzigen Berichten. Ein Lotus-Fahrer schrieb über sein Erlebnis mit dem Lotus Super7 im Parkhaus. Er bekam eine Anzeige, weil er unter der geschlossenen Schranke durchgefahren ist. Super7 sind ziemlich flach... Also Start des Freien Fahrens um 14:00. Schönstes Wetter in der Eifel und jede Menge Lotus Super7 und Elise. Ich mit dem einzigen Fremdfabrikat. Zum Glück traf ich einen Bekannten mit Elise, der mich dann mit einigen anderen Fahrern bekannt machte. Nach kurzer Instruktion dann alle auf die Strecke. Vorsichtiges Warmfahren von Motoren, Reifen, Bremsen und dann los... Ich hatte mir extra eine Stopuhr gekauft, um mal zu sehen wie schnell es denn nun wirklich geht. Die Super7 haben bis zu 300 PS und zum Teil Audi Turbomotoren. Mit ca. 550 kg fliegen die Kisten nur so um den Kurs. Die Elise hatten bis zu 180 PS und sind mit 675 kg auch gut im Rennen. Dennoch hatte ich nicht den Eindruck als lahme Ente hinterherzufahren. Mein Spider hat 187 PS, ist vorne tiefer und mit Bridgestone S2 Reifen ausgerüstet. Nach dem Motortuning kann der Motor bis 7200 U/min gedreht werden. Und das musste ich dann auch. Die Leichtgewichte sind wirklich schwer zu kriegen. Mein Bekannter hat eine 120 PS Elise und kann ganz gut fahren (ich denke wir haben etwa die gleiche Erfahrung), d.h. ich hatte nicht den Eindruck ihm irgendwo davon fahren zu können. Er meinte zwar, dass ich in Kurven immer verdammt schnell an ihn ran gekommen wäre, für mich sah das etwas anders aus. Überhaupt sind die Fliehkräfte im Auto enorm. Während ich mit dem Lenkrad kämpfte, sah dass bei den anderen immer ziemlich easy aus (ist wohl eine optische Täuschung...). Der Motor lärmte zwar ohrenbetäubend, lief aber super. Schwierig war allerdings das Handling. In Rechtskurven hatte ich ein dermassen heftiges Untersteuern, dass ich mit der Geschwindigkeit rapide runtergehen musste. Das wurde mit dem Temperaturanstieg der Reifen noch dramatischer. Fazit #1: Die Bridgestone S2 sind bei warmer Witterung auf der Rennstrecke zu weich. Fazit #2: Das Fahrwerk muss unbedingt eingestellt werden. Die zweite Aufregung galt den Bremsen. Denn nach 5 bis 6 Runden heftigster Verfolgungsjagden hatte ich übelstes Fading. In einer Situation dachte ich schon, ich rausche einer Elise ins Heck. Fazit #3: Die Lukas Bremsbelege taugen nicht für die Rennstrecke! Ich musste also alle 10 Runden das Auto etwas abkühlen lassen. Das war auch für das Gemüt nicht schlecht, es ist zwar keine Rennveranstaltug, dennoch möchte man vorne mitmischen oder sich auf keinen Fall von dieser grünen Kiste überholen lassen. Auf der Suche nach einer noch schnelleren Linie hat sich der Spider dann auch mal verabschiedet und sich ins Kies gedreht. Aber ausser einer Menge Dreck im Gesicht und Innenraum ist nichts passiert. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung ohne übertriebene Härten. Jeder war darauf bedacht sein Schätzchen wieder heil nach Hause zu bringen (Obwohl, einige Super7 Motoren haben es wohl nicht überlebt). Für 2001 sind wieder einige Veranstaltungen angesagt und die Lotus-Leute haben nichts dagegen einzuwenden, wenn sich einige Spider anschliessen. Also wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist - lasst uns 2001 einige Runden drehen. Dirk Barnick P.S. Ach ja die Stopuhr. Meine Zeiten lagen so um 1:18 bis 1:25. Mir ist schleirhaft, wie Rennfahrer immer gleiche Rundenzeiten im zehntel Bereich fahren können...
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